Last updated on August 10th, 2022 at 06:31 pm
Dies war nun der zweite VW T2 Bus aus den USA, den ich von einem Händler aus Moers kaufte, für ein zweites Restaurationsprojekt. Der erste T2 Bus Bj. 1977 aus den USA ist am 6.4.2014 beim Großbrand der Schrauberhalle der Käferfreunde Niederrhein in Krefeld Gellep kurz vor der Endlackierung mit 16 weiteren Oldtimern abgebrannt.
Das „neue“ Auto hatte eine gute Verkaufslackierung, darunter hatte ich jedoch vor Kauf bereits einige Schäden entdeckt. Die Inneneinrichtung sowie die Technik war ziemlich „abgerockt“, die Karosserie war im Vergleich zu europäischen unrestaurierten Fahrzeugen gut, Schweissarbeiten hielten sich in Grenzen. Die „amerikanische“ Farbgebung war jedoch absolut nicht mein Geschmack, so dass ich mich auch bei diesem Bus für eine neue Lackierung entschied. Der Motor musste komplett neu aufgebaut werden, das Getriebe war noch in Ordnung. Die mittlere Sitzbank fehlte. Die vorderen Sitze brauchten eine Totalüberholung, die Verkleidungen war völlig defekt.
Das Auto war mit einer Klimaanlage aus- gestattet, die nur noch teilweise installiert war. Offensichtlich ist das Auto von der Hebebühne auf den Schweller gefallen, der eingedrückt war.
Die Zerlegung ist weitgehend erledigt. Das Auto hatte erstaunlich viel Flugrost. Damit war die Entscheidung zum Sandstrahlen getroffen, dann kann auch das Eisstrahlen gespart werden. Nach der Demontage geht es zum Sandstrahlen des unteren Bereiches des Busses. Danach werden die Schweißarbeiten durchgeführt. Es ist glücklicherweise nicht viel. Was musste geschweisst werden? Die Schwellerköpfe links und rechts, beide Sicherheitsgurtaufnamen, beide Einstiege, Löcher im Fahrerhausboden, verschiedene Löcher von Einbauten.
Mit Hilfe einiger Freunde, zweier Flaschenzüge und einem Hubwagen wird die Rohkarosserie auf ein Matratzenlager auf die Seite gelegt um den Unterboden 3 mal mit Brantho Korrux 3in1 zu behandeln. Das Ergebnis ist sehr gut und dauerhaft, wie bei einer Bohrinsel im Meer.
Beim Lackierer: Es war einiges in der Vorbereitung zu tun. Die Delle im Schweller wurde mit dem Spotter herausgezogen, etwas wurde gespachtelt und dann konnte Grundiert werden.
Farbe: Pastellweiß L90D oben, Marinogelb L20A unten, eine gängige Kombination Ende der 70er Jahre.
Als erstes wird der überholte Kabelbaum und die Beleuchtung eingebaut und getestet. Danach wird das überholte Fahrwerk, teils mit Neuteilen, montiert, so dass der Bus wieder auf den „eigenen Beinen“ steht.
Montage des Lenkgetriebes, der Lenkschubstange, des Schaltgestänges, der Handbremsseile, der Bremsleitungen, des Bremskraftverstärkers und -Reglers.
Der Motor lief zwar noch, aber sehr schlecht. Der Motor wurde mit sehr vielen Neuteilen neu Aufgebaut. Neue 96er Zylinder/ Kolben, Köpfe überarbeitet, etwas schärfere Nockenwelle, Weber- Doppelvergaser IDF40, Ansaug- brücke mit Zentralluftfilter, externer Ölkühler und vieles mehr verhelfen dem Motor auf dem Prüfstand zu 117 PS.
Der interne Ölkühler wurde ausgebaut und gegen einen externen Ölkühler vor der Vorderachse ersetzt. Dadurch wird zusätzlich die Kühlung der Zylinder verbessert. Zur Überwachung gibt es Instrumente für Öldruck, Öltemperatur und Zylinderkopftemperatur.
Nach ein paar Probeläufen ging es zum TÜV für die Vollabnahme nach §21 und den Oldltimerstatus nach §23. Die Innenverkleidungen waren noch nicht fertig. Der Prüfer war sehr begeistert von dem Bus. Nach Datenblatt von VW wurde er als 7-Sitzer Bus eingetragen.
Die Innenflächen werden mit selbstklebenden Antidröhnplatten beklebt. Das Material wird mit einem Heißluftföhn erwärmt und in die Konturen gedrückt. Dann ging es weiter mit der Innenausstattung. Dieses Auto sollte noch eine zweite Ausstattung, eine Campingausstattung zum wechseln bekommen. Hierfür wurde Mahagoni verwendet.